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2:2 in Darmstadt - Zalazar sichert Last-Minute-Punkt vom Punkt

Die Kiezkicker haben am Sonnabend (24.10.) einen Punkt beim SV Darmstadt 98 geholt. Nach guter erster Halbzeit lagen sie mit 0:1 hinten, Serdar Dursun hatte Darmstadt per Foulelfmeter in Führung gebracht (45.). Nach dem Seitenwechsel legte Dursun zunächst zum 2:0 (76.), dem eingewechselten Rico Benatelli gelang dann der Anschlusstreffer (81.). In der Nachspielzeit verwandelte Rodrigo Zalazar einen Foulelfmeter zum 2:2-Endstand (90.+5).

Nach dem 2:2 gegen den 1. FC Nürnberg musste Cheftrainer Timo Schultz seine Startelf für die Partie in Darmstadt auf zwei Positionen verändern. Für den angeschlagenen Kapitän Christopher Avevor und Angreifer Guido Burgstaller (OP im Bauchraum) begannen Marvin Knoll (heute Kapitän) und Maximilian Dittgen. Die Kiezkicker wie schon gegen den FCN hinten mit einer Dreierkette und vorne mit einer Doppelspitze. Bei den zuletzt spielfreien Lilien vertraute Coach Markus Anfang der Elf, die vor fast drei Wochen einen 3:2-Last-Minute-Sieg in Nürnberg gefeiert hatte.

Wie schon beim letzten Gastspiel am Böllenfalltor Ende Mai traten die Kiezkicker vor leeren Rängen an, die aktuelle Entwicklung des Infektionsgeschehens in Darmstadt war der Grund dafür. Ohne Fans und vor einer Baustelle auf der Gegenseite der Haupttribüne starteten beide Teams munter und mit viel Tempo in beide Richtungen in die Partie. Bei einem Kopfball von Daniel-Kofi Kyereh nach Flanke von Luca Zander packte Darmstadts Keeper Marcel Schuhen sicher zu (3.), ehe Marvin Mehlem auf der Gegenseite aus aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig erwischte (6.). Dann legte der aufgerückte Sebastian Ohlsson im Strafraum rechts zu Zander, der erst Immanuel Höhn aussteigen ließ und dann mit dem schwächeren linken Fuß nur das Außennetz traf (7.).

Weiter die Braun-Weißen und wieder über die rechte Seite: Zanders Flanke legte Simon Makienok per Kopf auf Kyereh zurück, der das mit zu viel Rücklage aus 14 Metern dann aber drüber setzte (11.). Kurz darauf zeigte Marco Fritz auf den Punkt, nachdem Maximilian Dittgen im Duell mit Matthias Bader am linken Strafraumeck zu Fall gekommen. Fritz schaute sich die Szene nach VAR-Hinweis noch mal an und nahm seine Entscheidung zurück – eine korrekte Entscheidung (13.). Es ging weiter hin und her: Erst verzog Mehlem deutlich nach einem schnellen Angriff aus 19 Metern (18.), dann traf auch Rodrigo Zalazar den Ball aus 18 Metern nicht richtig (19.), ehe Schuhen einen Schuss von Kyereh erst im Nachfassen sichern konnte (21.).

Die Kiezkicker dann über die linke Seite, wo Dittgen enteilt war und den Ball von der Grundlinie flach für den mitgelaufenen Finn Ole Becker hereinbrachte. Dessen Schuss fischte Schuhen aus dem kurzen Eck – da fehlte nicht viel zur Führung (26.). Darmstadt hatte zwar etwas mehr Ballbesitz, konnte sich aber nicht entscheidend bis zum FCSP-Strafraum durchspielen, weil die Kiezkicker kompakt und gut verteidigten. Im Spiel nach vorne waren sie zudem etwas zwingender, aber ohne eine weitere Torchance. Kurz vor der Pause dann Elfmeter für Darmstadt, nachdem Becker im Anschluss an eine Ecke Tobias Kempe zu Fall gebracht hatte. Serdar Dursun schnappte sich das Leder und traf, nach kuriosem Anlauf mit leichtem Hüpfer vor dem Schuss, ins linke untere Eck zum 1:0 (45.). Kurz darauf ertönte der Halbzeitpfiff.

Robin Himmelmann ahnte zwar die linke Ecke, der Schuss von Serdar Dursun aber zu platziert.

Robin Himmelmann ahnte zwar die linke Ecke, der Schuss von Serdar Dursun aber zu platziert.

Personell unverändert ging’s bei beiden Teams nach dem Seitenwechsel weiter. 45 Minuten blieben unseren Boys in Brown noch, um erstmals seit 1992 endlich auch mal wieder am Böllenfalltor zu punkten. Sie setzten die Gastgeber nun mit frühem Pressing bereits in deren Hälfte unter Druck und setzten sich so zunächst in der Darmstädter Hälfte fest. Die Gastgeber konnten sich mit einem langen Ball dann aber mal befreien: Nach Kopfballverlängerung von Dursun kam Mehlem von der Strafraumkante zum Abschluss – Himmelmann packte aber sicher zu (52.).

Die Lilien konnten sich nun mehr und mehr vom braun-weißen Druck befreien und nutzten immer wieder die sich bietenden Räume. So musste Himmelmann wenig später erneut eingreifen, als er einen Schuss von Dursun parierte und das 0:2 verhinderte (56.). im Anschluss an die darauffolgende Ecke die nächste Möglichkeit für die Lilien, doch Höhn jagte das Leder aus neun Meter drüber (57.). Darmstadt blieb am Drücker: Im FCSP-Strafraum nutzten die Lilien eine 3:1-Überzahl nicht aus, Dursun legte quer zu Tim Skarke und der scheiterte am starken Himmelmann (60.).

Timo Schultz reagierte und nahm die ersten beiden Wechsel vor: Boris Tashchy und Lukas Daschner nun für den angeschlagenen Philipp Ziereis und Daniel-Kofi Kyereh in der Partie (65.). Daschner fügte sich direkt gut ein. Nach Ballgewinn von Zalazar bekam er von Tashchy den Ball, legte diesen an zwei Darmstädtern vorbei und probierte es aus 18 Metern halbrechter Position mit Gefühl, konnte Schuhen aber nicht überwinden (67.). Nächster Wechsel bei den Braun-Weißen: Kevin Lankford ersetzte Luca Zander (72.).

Die Schlussviertelstunde war gerade angebrochen, da erhöhten die Gastgeber auf 2:0. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld von Kempe war Dursun per Kopf aus acht Metern zur Stelle und Himmelmann ohne Abwehrchance (76.). Mit Leart Paqarada und Rico Benatelli für Marvin Knoll und Maximilian Dittgen ging's auf braun-weißer Seite dann weiter (77.). Nach einem weiteren Freistoß aus dem Halbfeld verpasste Dursun, etwas überrascht, den Ball auch zu bekommen, aus kurzer Distanz dann seinen dritten Treffer (80.).

Hoffnung keimte im Gegenzug dann auf braun-weißer Seite auf! Nach flacher Hereingabe von Lankford verpasste Daschner zunächst, doch Benatelli stand richtig und traf aus acht Metern ins linke untere Eck - nur noch 1:2 (81.)! Die Kiezkicker attackierten nun wieder früh und warfen alles nach vorne, die Gastgeber dann aber mal mit einem Konter, den der eingewechselte Braydon Manu aussichtsreich aber vorbeischoss (88.).

Aufregung noch mal in der Nachspielzeit, als Daschner im Darmstädter Strafraum bei einem Klärungsvrsuch von Adrian Stanilewicz Klärungsaktion zu Fall kam. Fritz schaute sich die Szene erst nach einem Darmstädter Angriff noch mal in Ruhe an und zeigte dann auf den Punkt. Zalazar, bereits beim 2:2 gegen Nürnberg treffsicher vom Elfmeterpunkt, übernahm erneut Verantwortung und erzielte spät den 2:2-Endstand (90.+5). Erstmals seit 1992 konnten die Boys in Brown in Darmstadt also mal wieder einen Zähler mitnehmen.

SV Darmstadt 98

Schuhen - Bader, Mai, Höhn, Holland - Rapp - Skarke (81. Skarke), Mehlem (86. Stanilewicz), Kempe (81. Berko), Honsak (72. Pálsson) - Dursun (86. Seydel)

Cheftrainer: Markus Anfang

 

FC St. Pauli

Himmelmann - Ohlsson, Ziereis (65. Daschner), Buballa - Zander (72. Lankford), Zalazar, Becker, Knoll (78. Benatelli), Dittgen (78. Paqarada) - Kyereh (65. Tashchy), Makienok

Cheftrainer: Timo Schultz

 

Tore: 1:0 Dursun (45., FE), 2:0 Dursun (76.), 2:1 Benatelli (81.), 2:2 Zalazar (90.+5)

Gelbe Karten: Mehlem, Holland / Zander, Buballa, Benatelli, Zalazar

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)

Zuschauer*innen: keine

 

(hb)

Fotos: Witters

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