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0:3 - nachlassende Kiezkicker verlieren gegen effektive Düsseldorfer

Der FC St. Pauli hat das letzte Spiel des Jahres 2020 mit 0:3 (0:1) gegen Fortuna Düsseldorf verloren. Die Gäste gingen am Millerntor früh durch Matthias Zimmermann in Führung (10.), die Kiezkicker steigerten sich im Laufe der ersten Halbzeit, vergaben aber mehrere gute Chancen. Nach dem Seitenwechsel ließen die Braun-Weißen zunehmend nach, während Düsseldorf sich den Sieg nach weiteren Treffern von Rouwen Hennings (64.) und Edgar Prib (90.+3) am Ende auch in der Höhe verdiente.

Im Vergleich zum 2:2 gegen Erzgebirge Aue nahm Cheftrainer Timo Schultz für die Partie gegen Fortuna Düsseldorf drei Änderungen in der Startelf vor. Im Abwehrzentrum begannen Daniel Buballa und Marvin Knoll anstelle von Philipp Ziereis (Adduktorenprobleme) und James Lawrence (Wadenprobleme), zudem rückte Maximilian Dittgen für Boris Tashchy in die Startelf. Nach dem 3:0-Heimsieg gegen Osnabrück unter der Woche nahm Fortuna-Coach Uwe Rösler zwei Wechsel vor: Kenan Karaman und Marcel Sobottka ersetzten Dawid Kownacki und Edgar Prib.

Im letzten Spiel des Fußballjahres 2020 hatten die Braun-Weißen früh die erste richtig gute Möglichkeit. Nach gerade einmal 45 Sekunden nahm Daniel-Kofi Kyereh einen Querschläger der Gäste im Strafraum direkt, sein Schuss aus knapp zwölf Metern klatschte an den linken Außenpfosten (1.). Die Düsseldorfer zeigten sich davon nicht wirklich beeindruckt und hatten in der Folge mehr Spielanteile, die nächste Chance hatten aber die Boys in Brown. Nachdem Kyereh Gegenspieler Kevin Danso stehen gelassen hatte, jagte er das Leder aus gut 20 Metern aber oben links vorbei (9.). Nur 60 Sekunden später zappelte der Ball dann im Netz – aber im Tor unserer Kiezkicker. Kristoffer Peterson wurde auf der linken Seite nicht entscheidend gestört und konnte auf den zweiten Pfosten flanken. Hier nahm Matthias Zimmermann die Hereingabe direkt und verwandelte flach ins lange Eck. Svend Brodersen war machtlos – 0:1 (10.).

Wenig später war Brodersen aber zur Stelle, bei einem 25-Meter-Schuss von Kenan Karaman packte er sicher zu (13.). Marcel Sobottka probierte es auch noch mal aus dem Rückraum, zielte aber um knapp zwei Meter zu hoch (20.). Nach einem Peterson-Freistoß von der linken Seite stieg Alfredo Morales am höchsten, den zu zentral platzieren Kopfball schnappte sich Brodersen (22.). Auf braun-weißer Seite war es erneut Kyereh, der für Torgefahr sorgte. Mit seinem noch mal auftippenden Schuss aus mehr als 25 Metern hatte Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier aber keine Probleme (24.).

Kurz darauf legte Kyereh nach einem Freistoß den Ball in die Mitte zu Maximilian Dittgen, der traf den Ball aus zwölf Metern aber nicht voll (26.). Nach erneuter Vorlage des auffälligen Kyereh hatte wieder Dittgen den Ausgleich auf dem Fuß, er zielte aus acht Metern aber zu hoch (35.). Nur eine Minute später noch mal Dittgen: Dieser setzte sich halbrechts im stark im Strafraum durch und probierte es aus spitzem Winkel. Kastenmeier war dran und lenkte den Ball an den Pfosten, ehe Zimmermann die Situation bereinigen konnte (36.). Inzwischen hatten die Kiezkicker deutlich mehr vom Spiel, die Gäste kamen kaum noch in die Nähe des braun-weißen Strafraums. Einzig die Chancenverwertung ließ, wie so oft in dieser Saison, zu wünschen übrig und so blieb es zur Pause beim 0:1.

Daniel-Kofi Kyereh war mit vier Torschüssen der auffälligste Kiezkicker in Halbzeit eins.

Daniel-Kofi Kyereh war mit vier Torschüssen der auffälligste Kiezkicker in Halbzeit eins.

Während die Gäste personell unverändert den Millerntor-Rasen betraten, nahm Timo Schultz seinen ersten Wechsel vor. Lukas Daschner ersetzte Finn Ole Becker. Die erste Chance hatte die Fortuna, nach Rückpass von Karaman zog Sobottka aus 15 Metern ab, Sebastian Ohlsson war sich aber in den Schuss und konnte klären (48.). Zehn Minuten später die in der Offensive seit der Pause zwingerndere Fortuna mit einer Ecke: André Hoffmann stieg bei dieser am höchsten und hatte innerlich vielleicht schon zum Torjubel angesetzt, doch Daniel Buballa rettete auf der Linie (58.).

Schultz reagierte und wechselte doppelt nach exakt einer Stunde Spielzeit. Er schickte Kevin Lankford und Simon Makienok auf den Rasen, Leart Paqarada und Rodrigo Zalazar gingen runter. Lankford setzte sich umgehend rechts durch und legte in die Mitte zu Makienok, der kam aber nicht ans Leder. Augenblicke später scheiterte Kyereh dann an Kastenmeier, sein Schuss aus elf Metern leider zu zentral und damit leichte Beute für den Fortuna-Keeper (62.).

Nur zwei Zeigerumdrehungen später die kalte Dusche für die Braun-Weißen: Düsseldorf bekam vor dem FCSP-Strafraum zu viel Platz zum Kombinieren und Zimmermann auf dem rechten Flügel zu viel Zeit zum Flanken. Die punktgenaue Hereingabe erreichte Hennings und der ließ Brodersen mit einem wuchtigen Kopfball keine Abwehrchance (64.). Nachdem Thomas Pledl einen von mehreren Kontern knapp rechts neben das Tor gesetzt hatte (72.), bekam Lankford die große Chance zum Anschlusstreffer. Aus halbrechter Position scheiterte er aber an Kastenmeier (73.).

Kurz nachdem Brodersen einen Schuss des zuvor für Hennings ingewechselten Dawid Kownacki entschärft hatte (76.), zeigte ihm Schiedsrichter Robert Schröder nach einem Foul an Kownacki weit außerhalb des Strafraums die Rote Karte. Nach VAR-Hinweis schaute sich Schröder die Szene noch mal an, nahm den Platzverweis zurück und zeigte nachträglich nur Gelb (79.). Mit Brodersen ging’s im Elf-gegen-Elf also weiter.

In der Schlussphase verteidigten die Gäste einfach zu kompakt und ließen unsere Kiezkicker nicht mehr entscheidend zum Torabschluss kommen. In der Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Edgar Prib den 3:0-Endstand für die Gäste, er ließ Brodersen aus zehn Metern mit einem wuchtigen Schuss keine Chance (90.+3). Am Ende mussten sich die Boys in Brown, die in der ersten Halbzeit keine schlechte Leistung gezeigt, in der zweiten Halbzeit dann aber abgebaut hatten, den deutlich effektiveren Düsseldorfern geschlagen geben und überwintern auf Platz 17.

FC St. Pauli

Brodersen - Ohlsson, Knoll, Buballa, Paqarada (60. Lankford) - Benatelli, Becker (46. Daschner) - Kyereh (88. Tashchy), Zalazar (60. Makienok), Dittgen (88. Flach) - Matanovic

Cheftrainer: Timo Schultz

 

Fortuna Düsseldorf

Kastenmeier - Zimmermann (88. Klarer), Danso, Hoffmann, Krajnc - Appelkamp (71. Prib), Krajnc, Morales (88. Bodzek), Peterson (38. Pledl) - Karaman, Hennings (71. Kownacki)

Cheftrainer: Uwe Rösler

 

Tore: 0:1 Zimmermann (10.), 0:2 Hennings (64.), 0:3 Prib (90.+3)

Bes. Vorkommnis: Schiedsrichter Schröder nimmt Platzverweis für Brodersen nach VAR-Einsatz zurück und zeigt nachträglich nur Gelb (79.)

Gelbe Karten: Brodersen / Morales, Kownacki

Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)

 

(hb)

Fotos: Witters

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