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„Die Offshore-Weltmeisterschaft ist das Highlight des Jahres“

Der FC St. Pauli und Regattasegler Max Augustin werden Partner. Als Höhepunkt des Jahres steht für den 25-Jährigen und sein Team mit ihrem Boot 'H.E.A.T' die Offshore-Weltmeisterschaft im niederländischen Scheveningen vor der Tür (12. bis 19. Juli). Der Hamburger hegt aber nicht nur eine Leidenschaft für seinen Wassersport, sondern auch für den Magischen FC. Umso mehr hat ihn deshalb die Gründung der Segelabteilung gefreut.

Moin Max, Segeln ist ja ein eher ungewöhnliches Hobby. Wie bist Du eigentlich dazu gekommen?

Im Gegensatz zu anderen bin ich nicht in eine klassische Segelfamilie hineingeboren worden. Wir hatten zum Beispiel nie ein eigenes Boot, auch wenn mein Vater Segeln sporadisch als Hobby betrieben hat. Als ich mit sieben Jahren an der Alster dann die ganzen Schiffe gesehen habe, hat er mich gefragt, ob ich in einem Verein Segeln lernen will. So hat das Ganze seinen Lauf genommen.   

Wann hast Du gemerkt, dass das Ganze mehr als ein Hobby ist?

Mit ungefähr neun Jahren ging ich in den untersten Klassen an den Start und wurde so langsam an das Segeln als Sport herangeführt. Sobald die ersten Erfolge da waren, wurde es auch schnell intensiv und ich habe gemerkt, dass Segeln mehr als ein Hobby ist und mir richtig viel Spaß macht.

Welche Faszination steckt für Dich hinter dem Segeln?

Segeln ist einfach sehr komplex! Man muss sich nicht nur mit seinem Boot auseinandersetzen, sondern ist draußen auf dem Wasser auch den Elementen der Natur ausgeliefert. Dinge wie Wellengang, Strömung oder den Wind muss man in seine Überlegungen miteinbeziehen. Und dann gibt es ja noch die Gegner, gegen die man segelt. Daraus ergeben sich die Strategie und Taktik, die man sich zurechtlegt. Das alles zusammengenommen, macht für mich die Faszination des Segelns aus. Auf dem Wasser kann ich persönlich am besten abschalten. Da denke ich nur an den Sport.

Wie sieht Dein perfekter Moment auf dem Wasser aus?

Das ist immer dann, wenn wir einen super Start hatten und auf dem Weg zur ersten Marke sind. Wenn man dann als Erster die Tonne rundet und das ganze Feld hinter sich weiß: Das ist mein Lieblingsmoment.

Welche Arten von Segeln gibt es?

Man unterscheidet zunächst zwischen Einheitsklasse und Vermessungssegeln. In der Einheitsklasse tritt man gegen baugleiche Boote an. Im Vermessungssegeln tritt man in unterschiedlichen Booten gegeneinander an. Mit verschiedene Vermessungsformen wird dann eine Vergleichbarkeit hergestellt. Wir sind in der Einheitsklasse Farr30 unterwegs. Der Name kommt vom Designer des Bootes Bruce Farr. Durch die sogenannte Tour de France, einer Frankreich-Umsegelung, hat sich dieser Bootstyp durchgesetzt. Es ist ein sehr sportliches Schiff, das sehr anspruchsvoll mit sieben Leuten zu segeln ist.

Außerdem gibt es seit einigen Jahren eine Segel-Bundesliga, in der ich für den Blankeneser Segelclub antrete. Wegen der Chancengleichheit werden die Boote gestellt. Wir treten an Spieltagen, so nennen wir das tatsächlich, in Rennen gegen unsere Konkurrenten an. Und die besten Teams sind dann auch in der europäischen Champions League vertreten.

Apropos Champions League: Welche Parallelen siehst Du zum Fußball?

Es gibt bei Sportarten immer Parallelen. Beim Segeln gibt es beispielsweise einen Taktiktrainer, der Vorgaben macht, die wir auf dem Wasser möglichst gut umsetzen. Außerdem werden die Rennen sehr genau analysiert und aufbereitet.

Seit wann bist Du Fan?

Seitdem ich denken kann und mich mit Fußball beschäftige – quasi seit Geburt (lacht).

Was war Dein erstes Spiel?

Puh, daran kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Das war definitiv auf der alten Gegengerade. Das Spiel, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war das Abschiedsspiel von Fabian Boll. Ich selbst habe eine Dauerkarte und bin bei jedem Spiel dabei. Und wenn es mit dem Segelkalender passt, fahre ich auch gerne mal auswärts.

Da kam Dir die Gründung der Segelabteilung bestimmt entgegen oder?

Das freut mich tatsächlich sehr! Die Gründung der Abteilung hat mich etwas überrascht, weil ich nicht gedacht hätte, dass es so viele Seglerinnen und Segler rund um das Millerntor gibt. Den ersten Kontakt zur Abteilung hatte ich während des Helga Cups auf der Alster, bei dem die Abteilung mit zwei Booten vertreten war. Ich habe die Steuerfrau ein bisschen trainiert. Das hat großen Spaß gemacht und ich kann mir so etwas in Zukunft auch vorstellen.

Was steht bei in der nächsten Zeit an?

Die Offshore-Weltmeisterschaft in den Niederlanden ist das Highlight des Jahres, auf die wir uns gerade schon die ganze Zeit akribisch vorbereiten. Wir sind schon gespannt, wo wir am Ende landen werden.

Wir drücken Dir für die WM die Daumen und danken Dir für das Gespräch, Max!

Max Augustin (2.v.l.) und das Team der 'H.E.A.T.'

Max Augustin (2.v.l.) und das Team der 'H.E.A.T.'

(jk)

Fotos: FC St. Pauli

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